Essstörungen vorbeugen

Was versteht man unter Prävention? Stufen der Prävention!


Essstörungen: Primär Prävention

Die Primär Prävention hat das Ziel, bei Kindern und Jugendlichen jene Fähigkeiten zu fördern, die sie davor bewahren können, in der einen oder anderen Form psychisch zu erkranken. Die Schutzfaktoren sind grösstenteils nicht krankheitsspezifisch d.h. in diesem Falle essstörungsspezifisch, sondern "Schutzwälle" gegen die verschiedensten Formen von psychischen Leiden.

Diese allgemein wirksamen Schutzfaktoren können gestärkt werden durch die Förderung:

  • des Selbstvertrauens

  • der Beziehungsfähigkeit

  • der Konfliktfähigkeit.

Zu fördern sind auch die Fähigkeit herrschende Schönheitsideale und -normen zu relativieren, ein positives Bild vom eigenen Geschlecht zu entwickeln, den eigenen Körper zu akzeptieren, die Signale des eigenen Körpers wahrzunehmen und (massvoll) geniessen zu können und zu dürfen. Die Entwicklung eines gesunden, eigenen Körperbildes steht im Vordergrund (Infoflyer Positives Körperbild der Gesundheitsförderung CH). Die Förderung der Medienkompetenz unterstützt diese Ziele.

Kinder stärken. Essstörungen vermeiden

Die Rolle von Lehrpersonen: Ihr Beitrag zur Primären Prävention 

Achtung!! Neueste Studien zeigen, dass die Vermittlung von Wissen über gesunde Ernährung in der primären Prävention der Essstörungen keine zentrale Rolle spielt oder sogar kontraproduktiv ist.

Wirksame Primäre Prävention sollte nicht störungsspezifisch, sondern global ansetzen. Was heisst das? Die schützenden Faktoren und nicht die Risikofaktoren sollen im Vordergrund stehen, dies sollte so auch im Unterricht vermittelt werden.


Für die Essstörungs-Prävention in Schulen ist wichtig:  

  • Angebote werden von Fachkräften oder speziell geschulten Lehrern durchgeführt

  • Vermittlung eines gesunden Körperbildes 

  • Die gesunde Ernährung und Essstörungen stehen NICHT im Vordergrund, sondern Informationen über gesundes Körperempfinden, Körperbild, Bewegung und Freude an vielfältiger Ernährung

  • Medien und Social Media werden kritisch untersucht und gemeinsam hinterfragt

  • Keine einseitige Adipositasprävention


Im Rahmen des Unterrichts können Lehrpersonen wesentlich dazu beitragen, bei SchülerInnen ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. In der Klasse können Lehrpersonen Wege aufzeigen, wie mit Frustration, Krisen und Konflikten umgegangen werden kann, indem auf die eigenen Ressourcen sowie diejenigen des Umfelds (u. a. peer-groups = Gruppen von Gleichaltrigen, Familie, Beratungsstellen) zurückgegriffen wird. Der AES-Leitfaden unterstützt Lehrpersonen wie sie Betroffene ansprechen können. 

 

Lehrpersonen: Fortbildung zum Thema Essstörungen

Die AES unterstützt Lehrer und Ausbildner mit spezifischer Weiterbildung zum Thema Essstörungen. Wir bieten Module oder Vorträge für Lehrer, Ausbildner und Eltern an. Die Veranstaltung kann ihren Wünschen und Vorgaben angepasst werden.

 

Essstörungen: Sekundär Prävention

Die Sekundär Prävention hat das Ziel einer möglichst frühen Erkennung einer Essstörung und der Schadensbegrenzung.

Folgende Fragen stehen im Fokus: